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Nach 1945

Kurzer geschichtlicher Abriss (nach 1945)

Als erstes legte die französische Besatzungsmacht nach Kriegsende hohen Wert darauf, die Massengräber bei den größeren Wüste-Lagern exhumieren zu lassen und die Toten auf würdige Friedhöfe umzubetten. So entstanden in den Jahren 1945 bis 47 die KZ-Friedhöfe Schörzingen, Schömberg und Bisingen.

Im Übrigen war die Bereitschaft, sich mit der Erblast des Unternehmens Wüste und seiner Konzentrationslager kritisch auseinanderzusetzen wie fast überall äußerst gering.

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Die Baracken der ehemaligen Lager wurden zum Teil noch bis in die Siebzigerjahre als Unterkünfte für verschiedene Personengruppen benützt. Das waren „Displaced Persons“, später Heimatvertriebene aus dem Osten. In Dautmergen dienten die Baracken ganz am Anfang als Kriegsgefangenenlager für ehemalige deutsche Soldaten, die bei den Exhumierungsarbeiten mithelfen mussten.

Inzwischen steht von den ehemaligen Lagern fast nichts mehr. Auf dem Gelände des Lagers Schörzingen breitet sich heute ein Gewerbegebiet aus, und auf der Wiese, auf der damals das Lager Dautmergen stand, ist heute ein Hühnerstall.

Über den einstigen Anlagen der Ölschieferwerke und der Schieferbrüche wurden in den Fünfzigerjahren Wälder angepflanzt, so dass sie aus dem Gesichtsfeld verschwanden.

Seit Mitte der Achtzigerjahre kümmern sich Gedenkstätten-Initiativen darum, die Orte wenigstens teilweise wieder zugänglich zu machen und durch Dokumentationsstätten über die Vorgänge aufzuklären. Eine der ersten dieser Erinnerungsstätten stellt der Gedenkpfad Eckerwald dar, eingerichtet und gestaltet seit 1985 durch die Initiative Gedenkstätte Eckerwald. Dieser Gedenkpfad führt durch ein Gelände, auf dem im Herbst und Winter 1944/45 das Werk Wüste 10 errichtet wurde.

KZ-Friedhöfe

Am 1. Juli 1945, also knapp zweieinhalb Monate nach der Evakuierung des Lagers Schörzingen, veröffentlichte Kapitän André Bessy, der französische Militärgouverneur von Rottweil, einen Bericht, der den Titel trägt: „Témoignage pour la postérité – CRIME SS – raconté par ceux qui ont vu“, zu Deutsch: „Zeugnis für die Nachwelt – Verbrechen der SS – erzählt von denen, die es gesehen haben“. Und wie der Titel ankündigt, stützt sich der Bericht auf die Aussagen von Menschen, die die Vorgänge im und um das Konzentrationslager Schörzingen als Augenzeugen mitbekommen haben. Zwei davon sind die Überlebenden Lucien Hamen und Lorenz Stach.

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In einer kurzen Einführung ergreift der Militärgouverneur selber das Wort und bezieht sich dabei auf die geöffneten Massengräber des Lagers Schörzingen. Darin heißt es:

Man muss sich vorstellen, in der Vertiefung eines Hügels, am Rande eines kaum belaubten Wäldchens, in einer beinahe fröhlichen Landschaft, unter einem in Licht gebadeten Himmel, Männer – denn man muss sie noch mit diesem Namen nennen - , die eine arme, entkräftete und gefesselte Schar elender Kreaturen hinter sich herschleppen bis zum Rand einer Grube, die noch den Geruch von Leichen ausströmt, die gestern getötet wurden, in welche sie diese mit einer sadistischen Rohheit hineinwerfen, die jeder Beschreibung spottet …

Bereits Ende Mai 1945 wurde mit der Öffnung der Massengräber begonnen. Die französische Militärverwaltung zog dazu deutsche Kriegsgefangene und NSDAP-Mitglieder aus den Ortschaften der Umgebung heran, die man zu diesem Zweck ins ehemalige Konzentrationslager einquartierte. Bürgermeister, Pfarrer, Lehrer und andere Amtsträger aus Schörzingen und den Nachbarorten mussten an den Gruben vorbei defilieren, um, wie es im Bericht von Kapitän Bessy heißt, „sich selbst ein Bild zu machen von den fürchterlichen Verbrechen“.

Nachdem man die Toten in Leintücher gewickelt hatte, die von Schörzinger Familien zur Verfügung gestellt werden mussten, wurden sie in einfache Särge gelegt und in Einzelgräbern beerdigt und jedes Grab erhielt ein Kreuz. So entstand der KZ-Friedhof Schörzingen als erster der drei KZ-Friedhöfe des Unternehmens Wüste.

Wegen eines Wassereinbruchs konnten zunächst nicht alle Massengräber geöffnet werden. Der Vorgang musste deshalb ein Jahr später wiederholt werden, um die restlichen Toten umzubetten. 

Im Jahr 1947 wurde ergänzend im Stil einer Kapelle eine Gedenkhalle errichtet, in der auf zunächst sechs hölzernen Tafeln Namen der Todesopfer des Konzentrationslagers Schörzingen vermerkt sind.

Im Herbst 1946 folgte der deutlich größere KZ-Friedhof Schömberg.

Unweit des Lagers Dautmergen befand sich das Schönhager Loch, in dem die Toten des Lagers Dautmergen verscharrt worden waren. Wie in Schörzingen mussten auch hier deutsche Kriegsgefangene und NSDAP-Angehörige die Massengräber öffnen, die Toten in Särge legen und umbetten. Aus 75 Grabanlagen wurden insgesamt 1755 schwer identifizierbare Leichen geborgen. Auch hier mussten Honoratioren aus der weiteren Umgebung anreisen, um zu Zeugen des grausamen Geschehens zu werden. Der Friedhof sollte ursprünglich im Schönhager Loch angelegt werden. Später entschied man sich für ein Gräberfeld unweit auf der Hochfläche, mit einem eigenen Kreuz für jedes Grab. In den Sechzigerjahren wurden diese Holzkreuze ersetzt durch wenige Gruppen von Steinkreuzen.

Spät fand das Ersuchen jüdischer Organisationen Beachtung, dass man den jüdischen Opfern ein besonderes Mahnmal aufstellen sollte. Immerhin waren über vierzig Prozent der Toten des Lagers Dautmergen Juden. Im Jahr 1970 schließlich wurde am Rand des Friedhofs der Juden-Gedenkstein eingeweiht.

In unmittelbarer Nachbarschaft zum KZ-Friedhof Schömberg wurde 2007/2008 von der Initiatiative Gedenkstätte Eckerwald eine Gedenkstätte gestaltet. Im Zentrum dieses „Lernorts“ steht ein Kubus, auf dem 1774 Namen der Toten der Lager Schömberg und Dautmergen eingraviert sind.

Die ehemaligen Konzentrationslager

Das Konzentrationslager ist von uns wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt worden (Galgen, Kiste für den Transport der Opfer zum Leichenfeld, doppelte Reihe Stacheldraht mit elektrischem Draht von 340 Volt, Wachtürme). Es ist schade, dass der Altmaterial-Sammeldienst geglaubt hat, den Stacheldraht in diesen Tagen entfernen zu müssen. Wir erachteten es für notwendig, dieses Konzentrationslager als Zeuge der nazistischen Barbarei im ursprünglichen Zustand zu erhalten.

Mit diesen Worten brachte der französische Capitaine Sorin im bereits erwähnten Bericht „Crime SS“ im Juli 1945 zum Ausdruck, wie er sich die Zukunft des ehemaligen Lagers Schörzingen vorstellte.

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Das Konzentrationslager Schörzingen als Zeuge der nazistischen Barbarei im ursprünglichen Zustand zu erhalten, ist nicht gelungen. Es haben sich praktische Gesichtspunkte durchgesetzt. Die Baracken wurden auch in der Nachkriegszeit wieder gebraucht. Sie fanden Verwendung als Fabrikationsstätten und auch wieder als Unterkünfte. Bis in die Siebzigerjahre hinein wurden sie nacheinander bewohnt von verschieden Menschengruppen, für die die Gemeinde Unterkünfte finden musste.

Als erstes brauchte man Unterkünfte für Displaced Persons, also zwangsverschleppte Ausländer, die nicht kurzfristig in ihre Heimatländer zurückkehren konnten. Später wurden Heimatvertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten einquartiert. Eine besondere Gruppe stellen die fünfzig Caritas-Mädchen dar. Es handelte sich um junge Frauen im Alter zwischen 16 und 30 Jahren, die keine verwandtschaftlichen Bezüge mehr hatten, und die in einem Betrieb in einer weiteren Baracke beschäftigt wurden. Auch eine „Volkschulfortbildungsschule“ für Heimatvertriebene fand in diesen Baracken eine Zeitlang Platz.

Ungenutzte Baracken wurden im Lauf der Zeit abgebaut und verkauft. Die letzte Baracke wurde, nachdem die letzten Bewohner eine andere Unterkunft gefunden hatten, Mitte der Siebzigerjahre, der genaue Zeitpunkt lässt sich nicht mehr rekonstruieren, abgebrannt.

Heute breitet sich auf dem ehemaligen KZ-Gelände ein Gewerbegebiet aus.

Die Baracken des ehemaligen Konzentrationslagers Schömberg blieben noch bis vor wenigen Jahren teilweise stehen. Die ehemalige Küchenbaracke dient bis heute als Wohngebäude, freilich durch bauliche Eingriffe ziemlich verändert. Wie bei den anderen ehemaligen Wüste-Lagern ging das Gelände in den Nachkriegsjahren, zunächst auch hier für Unterkünfte für Heimatvertriebene genutzt, bald in Privatbesitz über. Und als die Eigentümer in den letzten zwanzig Jahren damit begannen, die letzten beiden ehemaligen Häftlingsbaracken dem Erdboden gleich zu machen, half kein Protest dagegen. Der Vorschlag, wenigstens in einer dieser Baracken eine Erinnerungs- und Informationsstätte einzurichten, fand kein Gehör.

Der Anlagenkomplex der Deutschen Ölschiefer-Forschungs-Gesellschaft auf der anderen Straßenseite ging nach dem Krieg in einen zementverarbeitenden Industriebetrieb über.

Bereits Anfang der Fünfzigerjahre verschwand das ehemalige Konzentrationslager Dautmergen vollständig von der Bildfläche. Nachdem das Gelände in Privatbesitz übergegangen war, wurde es hinfort landwirtschaftlich genutzt.

In den Jahren 1945/46 wurden die Baracken aber auch hier als Kriegsgefangenenlager genutzt, während der Zeit der Exhumierungen im Schönhager Loch auch als Unterkünfte für Kriegsverbrecher.

Im Jahr 2020 wurden auf dem Gelände Grabungen durch das Denkmalamt vorgenommen. Dabei kamen neben Fundamenten des ehemaligen Lagers Dautmergen auch einige Gegenstände zum Vorschein.

Heute steht ein Hühnerstall auf dem ehemaligen KZ-Gelände.

Wüste 10 (Eckerwald)

Als die Arbeiten auf der Baustelle des Werkes Wüste 10 bereits im Februar 1945 eingestellt wurden, waren die Anlagen vielleicht halb fertig, jedenfalls noch lange nicht produktionsbereit. In diesem Zustand sind sie weit über das Jahr 1945 hinaus stehen geblieben. Ältere Mitglieder der Initiative Gedenkstätte Eckerwald erinnerten sich noch an diese skurrilen Kriegsüberbleibsel in der Senke des Gewannes Herrlewasen bei Zepfenhan.

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Was aus Metall war, Tanks, Rohrleitungen, Pumpen, Schmalspurgleise, Kabel etc. fand schon bald das Interesse von Altmaterial-Verwertungsfirmen. Stehen geblieben sind die Gemäuer in den Mulden der Baugruben. Was sollte man mit diesen unangenehmen Mahnmalen anfangen? Es wurde ein Wald darüber gepflanzt. Als Mitglieder der Initiative in den Achtzigerjahren Bäume fällten, um den Gedenkpfad anzulegen, zählten sie die Jahresringe. Immer kamen sie dabei auf das Jahr 1958. Sehr dicht ist dieser Nachkriegs-Eckerwald gewachsen, und dieses undurchdringliche Dickicht trug dazu bei, dass die Ruinen keiner weiteren Zerstörung ausgesetzt waren. Von allen Anlagen des Unternehmens Wüste ist hier am meisten ruinenhaft stehen geblieben und harrte im Schatten der Bäume, bis die Gemäuer mehr als vierzig Jahre später zu Zeugen für die Verbrechen des Dritten Reiches werden sollten.

2024. Initiative Gedenkstätte Eckerwald e.V.
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